Netzwerk der bezirklichen Migrationsberatung

„Die Pandemie hat auch die Behörden im Bezirk vor neue Herausforderungen gestellt: Einerseits muss der Gesundheitsschutz der dort arbeitenden Mitarbeiter*innen gewährleistet sein, anderseits will man die Qualität der Dienstleistungen für die Kunden*innen sicherstellen. Es ist hervorzuheben, dass sich z. B. die Dauer der Antragsbearbeitung in der Arbeitsagentur und im Jobcenter trotz steigender Arbeitslosigkeit und der steigenden Zahl von Anträgen für Kurzarbeitergeld nicht wesentlich verlängert hat. Für die Kunden*innen gab es dabei erhebliche Veränderungen, die sich durch COVID-19 aufgetan haben, da die Behörden den Kundenverkehr mehrheitlich telefonisch und schriftlich abwickeln. Für manche Kunden*innen, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind, ist all dies eine große Hürde, mit den Behörden Kontakt aufzunehmen oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Deshalb ist ein Zusammenwirken der Sozialberater*innen und der Behörden hier dringend notwendig gewesen“, hört man aus dem Netzwerk.
Diese Lücke schließt nun das bezirkliche Netzwerk „AG Migrationsberatunsdienste“ des Pangea-Hauses, welches letztes Jahr seine Arbeit aufgenommen hat. Die Mitglieder des Netzwerks sammelten und diskutierten in Online-Konferenzen Themen und Fragen aus ihren Arbeitsbereichen. So konnten diese Themen in einer ersten Online-Fachberatung „Arbeitslosigkeit und Existenzsicherung unter COVID-19“ mit sachkundigen Mitarbeiter*innen aus den Behörden beraten werden. Zugeschaltet hatten sich Kevin Kilhey, der Migrationsbeauftragte der Agentur für Arbeit Berlin Nord, und Frank Steger vom Berliner Arbeitslosenzentrum evangelischer Kirchenkreise.
„Dieser Austausch zwischen den bezirklichen Sozialarbeiter*innen an der Basis und der Fachverwaltung ist notwendig. Die einen sind eine Art Schwamm für die Sorgen und Nöte ihrer Klient*innen, die anderen idealtypisch Teil der Lösung. Ziel der Treffen ist der Austausch untereinander, mit Inputs aus Behörden und Berichten aus der Praxis. Es wird geschaut, wo es Versorgungslücken gibt und wie Synergiepotentiale besser erschlossen werden können. Dieser Austausch ist für die Arbeit beider Seiten wichtig“, sagt Alexandra Janda, Projektleiterin des Vernetzungsprojekts.
Die „AG Migrationsberatungsdienste in Charlottenburg-Wilmersdorf“ ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen, die im Bereich der Beratung und Migration im Bezirk ‚ChaWi‘ aktiv sind. Das Netzwerk leistet einen Beitrag zur Verbesserung der gleichberechtigten Teilhabe der Migrant*innen am gesellschaftlichen und sozialen Leben. Dazu setzt es unterschiedliche Themenschwerpunkte, derzeit zum Oberthema „Armut (und Corona)“. Das nächste Fachtreffen im Juni ist zum Thema „Wohnen“ geplant.
Gefördert wird diese Netzwerkarbeit des Pangea-Hauses im Bezirk vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Ansprechpartnerin: Alexandra Janda.